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Busfahrerin Denise im Interview - Busfahren ist keine reine Männerdomäne mehr

Tagtäglich nutzen zahlreiche Menschen den Bus für den Weg zur Schule, zur Arbeit oder für Fahrten in der Freizeit. Immer öfter sitzen auch Frauen am Steuer dieser Busse. Zum Weltfrauentag haben wir ein Interview mit Busfahrerin Denise Prinz geführt und gefragt warum sich auch andere Frauen hinters Bussteuer trauen sollten. 


Wie bist du zu dem Beruf der Busfahrerin gekommen? Ist Busfahrerin dein Traumberuf gewesen?

Es ist nicht unbedingt so, dass ich von klein auf davon geträumt habe, Busfahrerin zu werden. Ich habe den Pkw-Führerschein relativ spät gemacht und fand dann Gefallen am Fahren. 

Irgendwann musste ich mich beruflich neuorientieren und genau zu diesem Zeitpunkt haben die Berliner Verkehrsbetriebe ein Frauenprogramm gestartet, was auf die Chancengleichheit und die berufliche Förderung von Frauen hinzielte. Auf dieses Angebot habe ich mich beworben und bin so zum Busfahren gekommen. Die Liebe hat mich dann nach Kempten gebracht. 

Kannst du dich noch daran erinnern wie es war, das erste Mal hinterm Steuer eines Busses zu sitzen? 

Das war in der Fahrschule, es war Aufregung pur. Zunächst drehten alle Fahrschüler und Fahrschülerinnen eine Runde im Hof, dann ging es vom Betriebshof runter und ich war die Erste der Fahrschulgruppe, die den Bus auch außerhalb des Betriebshofes fahren musste. Es war sehr aufregend. 

Hat man als Frau in einer Männerdomäne mit Vorurteilen zu kämpfen?

Ja, es gibt Vorurteile und hin und wieder auch mal blöde Sprüche. Wenn man es ganz genau nimmt, sind ja auch die anerkennenden Blicke, wenn ich als Frau mit einem Schubgelenkbus durch Kempten fahre schon ein Vorurteil. Trotzdem liebe ich meinen Beruf. 

Was macht dir besonders Spaß an deiner Arbeit?

Das Fahren, die netten Fahrgäste, es macht einfach alles Spaß. 

Was sind für dich als Frau die besonderen Herausforderungen des Berufs?

Ich finde, wir Frauen haben es eigentlich leichter als die Männer. Wenn man mal „besondere“ Fahrgäste hat, lassen sich diese von einer Frau eher beruhigen als von einem Mann. Ich selbst habe bis jetzt wesentlich weniger mit Konflikten zu tun gehabt als meine Kollegen. 

Was macht mehr Spaß: Auto- oder Busfahren?

Eindeutig Busfahren. Als Autofahrer oder Autofahrerin ist man einer unter vielen, als Busfahrerin dagegen ist man dann doch ein bisschen was Besonderes. Busfahren macht einfach mehr Spaß. 

Was glaubst du, warum arbeiten deutlich weniger Frauen als Männer als Busfahrerin?

Ich denke das ist historisch bedingt. Busfahrer waren früher typischerweise Männer. Das lag meiner Meinung nach auch daran, dass die Technik da noch sehr schwer zu bedienen war. Da gab es keine Servolenkung. Und so einen Bus zu lenken ohne Servolenkung ist echtes Handwerk. Deswegen haben einfach weniger Frauen den Beruf erlernt. Ich kann mich an eine Kollegin aus Berlin erinnern, die ist schon über 20 Jahre Bus gefahren und hatte in der Anfangszeit damit zu kämpfen überhaupt an die Pedale zu kommen. Jetzt, wo die Technik so weit fortgeschritten ist, dass man beim Busfahren nicht mehr außerordentlich viel Kraft benötigt, machen das in ganz vielen großen Städten schon viele Frauen. Es ist keine reine Männerdomäne mehr.

Was ratest du Frauen, die sich für den Job interessieren? 

Frauen, die sich für die Arbeit als Busfahrerin interessieren, sollten sich nicht von der Vorstellung abschrecken lassen, dass dieser Beruf viel mit Technik zu tun hat und Frauen das nicht könnten. Das können wir alles. 

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